Praxis & Medizin

Weichmacher können Spermien lähmen

Spermien werden durch Weichmacher vorübergehend weniger beweglich.

Weichmacher finden sich in vielen Alltagsgegenständen wie z.B Plastikflaschen, Trinkbecherbeschichtungen oder Kassenbons. Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang dieser Substanzen mit männlichen Fruchtbarkeitsstörungen.

In einer kleinen Studie wurden Spermienproben von 25 gesunden Thrombozytenspendern untersucht. Während der Thrombozytenspende fließt das Blut der Spender über einen Zeitraum von bis zu 2 Stunden durch Plastikschläuche, wodurch zwangsläufig Weichmacher in das Blut der Spender abgegeben wird.

Die Forscher konnten zeigen, daß nach der Weichmacher-Exposition die Frequenz der Spermienschwanzschläge und damit die Spermienbeweglichkeit abnahm. Gleichzeitig enthielt die Spermienflüssigkeit eine stark erhöhte Menge von Abbauprodukten des Weichmachers DHEM (MEHP, 5OH-MEHP, 5oxo MEHP, 5cx-MEPP). Die verringerte Schlagfrequenz der Spermien und die erhöhte Weichmacherkonzentration war auch noch nach 48 Stunden nachweisbar, und hatte sich erst nach einer Woche vollständig erholt.

Die Ergebnisse bedeuten laut den Forschern nicht zwangsläufig, dass gesunde Männer durch die Weichmacherexposition eine Unfruchtbarkeit befürchten müssen. Es könnte jedoch sein, dass eine bereits eingeschränkte Fruchtbarkeit dadurch verstärkt wird.
Es seien weitere Studien mit einer höheren Probandenzahl erforderlich, um die tatsächliche Auswirkung von Weichmachern auf die männliche Fruchtbarkeit zu untersuchen.

Fazit: Weichmacher können die männliche Fertilität negativ beeinflussen.

Quelle: https://link.springer.com/article/10.1007/s12403-023-00621-5

Für Ihre Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin