Ärzte raten generell zu einem moderaten Salzkonsum, da es den Blutdruck erhöhen kann. Entsprechende Fachgesellschaften empfehlen sogar eine drastische Reduktion der Salzzufuhr.
In einer internationalen Vergleichsstudie mit 18 Ländern und 94378 Personen über 8 Jahre wurde nun untersucht, wie die tägliche Salzzufuhr die Rate an Herzinfarkten, Schlaganfällen und die Gesamtsterblichkeit beeinflußt.
Die Forscher fanden eine lineare Beziehung zwischen Salzkonsum und Blutdruck (Blutdruckanstieg um 2,8mmHG pro Gramm Salz/Tag). Diese Korrelation fand sich allerdings vor allem bei Menschen, die ohnehin bereits mehr als 5 Gramm Salz/Tag zu sich nahmen (das ist die Obergrenze der WHO-Empfehlung).
Überraschend waren aber die weiteren Ergebnisse: es fand sich eine negative Korrelation zwischen Salzkonsum und Herzinfarktrate sowie Gesamtmortalität, also je mehr Salz desto geringer das Risiko. Bei zu geringem Salzkonsum stieg sogar das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall leicht an.
Ähnliches fand sich zwischen Salzzufuhr und Lebenserwartung in 182 Ländern: je geringer der Salzkonsum desto kürzer die Lebenserwartung und umgekehrt (außer bei exzessiver Salzzufuhr). Zusätzlich war - entgegen der häufig definierten Empfehlungen - die Lebenserwartung bei niedrigem Salzkonsum deutlich vermindert.
Kalium scheint auch bei erhöhtem Salzkonsum einen günstigen Effekt bezüglich der Risiken Herzinfarkt, Schlaganfall und Gesamtmortalität zu haben. Kaliumreiche Lebensmittel sind Früchte, Nüsse und Gemüse.
Fazit: Salzkonsum ist nicht generell gesundheitsschädlich, die richtige Dosis ist entscheidend.
Quelle: https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31376-X/fulltext
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Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin