Spätes Schlafengehen ("Eulentypen") wurde bereits in mehreren Untersuchungen mit einem erhöhten Risiko für Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychiatrischen Symptomen in Verbindung gebracht.
Britische Forscher untersuchten nun in einer prospektiven Studie den Einfluß der bevorzugten Tageszeit auf die Gesamt- und die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit.
Es wurden 433 268 Männer und Frauen dazu befragt und im Schnitt 6,5 Jahre nachbeobachtet. 27% gaben an "definitiv ein Morgentyp" zu sein, 35% "eher ein Morgentyp", 28% "eher ein Abendtyp" und 9 % "definitiv Abendtyp". Die Schlafdauer der Gruppen war annähernd gleich.
Je mehr sich die Tagespräferenz vom Morgen-zum Abendtyp verschob, desto mehr gesundheitliche Probleme traten auf. So hatten definitive "Eulen" gegenüber definitiven "Lärchen" ein fast doppelt so hohes Risiko für psychologische Störungen, das Risiko für Diabetes stieg um 30%, für neurologische Störungen um 25%, für Magen-Darm-Erkrankungen um 23% und für Atemwegserkrankungen um 22%.
Die Gesamtsterblichkeit war bei "Eulen" um 10% erhöht.
Einen geschlechtsspezifischen Unterschied fanden die Forscher nicht. Die Mortalität war nur bei den 63-73jährigen statistisch signifikant.
Es ist noch unklar, ob sich die Ergebnisse verallgemeinern lassen und ob ein kausaler Zusammenhang zwischen Chronotyp und Mortalität besteht.
Fazit: Spät Schlafen zu gehen ist möglicherweise mit erhöhten Gesundheitsrisiken verbunden.
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6119081/
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Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin