In jüngster Vergangenheit wurden die Blutdruckzielwerte für Nicht-Diabetiker wieder gelockert, da eine strikte Blutdrucksenkung als nicht sinnvoll angesehen wurde.
In einer aktuellen Studie (Cardio-Sis-Studie) wurde bei 1111 Hypertonikern ab 55 Jahre mit systolischen Blutdruckwerten über 150 mmHG eine medikamentöse blutdrucksenkende Therapie mit Zielwerten entweder unter 140 oder unter 130 mmHG durchgeführt. Alle Teilnehmer wiesen einen oder mehrere weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf.
Nach zwei Jahren fand sich in der "140er-Gruppe" als primärer Endpunkt der Studie signifikant häufiger eine linksventrikuläre Hypertrophie (kritische Zunahme der Muskelmasse der linken Herzkammer, hier bedingt durch Bluthochdruck) als in der strenger eingestellten Gruppe.
Auch der sekundäre Endpunkt war bei den strenger eingestellten Patienten signifikant seltener (also beispielsweise Herzinfarkte, Schlaganfälle,schwere Herzinsuffizienz oder Vorhofflimmern) und die Gesamt-Sterblichkeit lag niedriger.
Fazit: die strengere Blutdrucksenkung ist nach dieser Untersuchung wohl doch besser als gedacht.
Quelle: Reboldi G et al., Tight Versus Standard Blood Pressure Control in Patients With Hypertension With and Without Cardiovaskular Disease. Hypertension 2014;63:475-482
Für Ihre Fragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Dr. med. Andreas Asch, Facharzt für Allgemeinmedizin
Ihr Hausarzt in Stuttgart Botnang