Die Datenlage zur Frage, ob das Blasenkrebsrisiko bei Männern mit gutartiger Prostatvergrößerung (BPH, benigne Prostatahypertrophie) erhöht ist, scheint widersprüchlich zu sein.
Deshalb untersuchten taiwanesische Forscher den Zusammenhang anhand der nationalen Krankenversicherungsdatenbank des Inselstaates Taiwan.
Den rund 17500 Männern, die zwischen 2000 und 2005 die Diagnose BPH (ohne Tumorerkrankung) erhalten hatten stellten sie eine gleichgroße Vergleichsgruppe ohne BPH im selben Alter gegenüber. Die Männer waren bei Aufnahme in die jeweilige Gruppe durchschnittlich 64 Jahre alt.
Während der Nachbeobachtungsdauer von bis zu 12 Jahren wurde in der BPH-Gruppe die Diagnose Blasenkrebs 145 mal gestellt, in der Vergleichsgruppe nur 29 mal. Die Blasenkrebsrate war also in der BPH-Gruppe fast 5-fach erhöht.
Wurden sämtliche Begleiterkrankungen, der Tabakkonsum sowie der Wohnort berücksichtigt, ergab sich immer noch eine gut 4-fach erhöhte Blasenkrebsrate in der BPH-Gruppe.
In der Altersgruppe von 65-74 Jahren war die Inzidenz sogar 6-fach erhöht.
Als Ursache wird vermutet, daß es durch die erhöhte Restharnmenge bei Vorhandensein einer Prostatavergrößerung zu einer längeren Kontaktzeit von Karzinogenen mit dem Blasenepithel kommt.
Fazit: Eine Prostatavergrößerung scheint das Blasenkrebsrisiko zu erhöhen.
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29427001
Wir führen in unserer Praxis den BCA-Blasenkrebstest durch (immunochromatographischer Schnelltest auf bladder cancer antigen).
Für Ihre Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin