In einer großen Datenbankanalyse untersuchten Forscher des medizinischen Instituts der Universität Göteborg den Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Risiko, später eine sogenannte Kardiomyopathie zu entwickeln. (Eine Kardiomyopathie ist eine Herzmuskelerkrankung. Die dilatative Kardiomyopathie ist eine krankhafte Erweiterung des Herzmuskels, besonders der linken Herzkammer. Durch eine Abnahme der systolischen Pumpkraft kommt es zum fortschreitenden Verlust der Auswurfleistung des Herzens)
Datenbasis waren die Wehrdienst-Musterungsunterlagen von 1 668 893 jungen Männern aus den Jahren 1969-2005 sowie schwedische Krankenhausregister.
In den bis zu 46 Jahren Nachbeobachtungszeit (im Mittel 27 Jahre) erhielten 4477 der wehrdienstfähigen Männer die Diagnose Kardiomyopathie, davon 59% dilatative Kardiomyopathie ( weitere 15% die hypertrophe Kardiomyopathie, 11% die alkohol-bzw. drogeninduzierte Kardiomyopathie).
Das Risiko für die häufigere dilatative Kardiomyopathie stieg bereits im noch normalen BMI-Bereich von 22.5 bis 25 linear an. Bei Adipositas Grad II (BMI 35 bis 39,9) erhöhte sich das Risiko für eine Kardiomyopathie um das achtfache im Vergleich zu Männern mit einem BMI von unter 20.
Sieben von zehn Männern mit dilatativer oder alkoholinduzierter Kardiomyopathie erhielten später die Diagnose Herzinsuffizienz. (Bei der Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche, Herzschwäche, Myokardinsuffizienz) ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Die Erkrankung ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland)
Fazit: Das Risiko für die Entwicklung einer Kardiomyopathie steigt linear mit dem Körpergewicht.
Quelle: https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCULATIONAHA.118.039132
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Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin