Praxis & Medizin

Profi-Fußball und Demenzrisiko

Wiederholte Schädelprellungen können dem Gehirn schaden.

In einer schwedischen Kohortenstudie wurden 6007 ehemalige Fußballspieler der höchsten Liga bezüglich des Auftretens neurodegenerativer Erkrankungen (Erkrankungen, bei denen Nervenzellen zugrunde gehen, z.B. Demenz oder M.Parkinson) mit einer Kontrollgruppe aus der Allgemeinbevölkerung (>50000 Personen) verglichen.

Die Daten stammten aus landesweiten Sterbe-, Krankenhaus- und ambulanten Patientenregistern.
Bei 537 der 6007 Fußballspieler (8,9%) wurde die Diagnose einer neurodegenerativen Erkrankung gestellt. In der Kontrollgruppe fand sich die Diagnose bei 3485 Personen (6,2%). Damit war das Erkrankungsrisiko der Fußballer (Feldspieler und Torhüter) signifikant um fast 50% höher (Hazard Ratio, HR 1,46) verglichen mit der Allgemeinbevölkerung. Auch die Sterblichkeit an oder mit neurodegenativen Erkrankungen war bei den Fussballern signifikant höher (HR 1,54) , genauso wie der Tod mit/an Demenz (HR 1,69).

Die Forscher weisen darauf hin, dass die Ergebnisse nicht generell auf den Fußballsport übertragbar sind. Aber sie bewerten die Ergebnisse als durchaus relevant für das grundsätzliche Risikomanagement im Fußballsport.

Fazit: Sportarten mit wiederholten Schädelprellungen erhöhen das Risiko für Demenz und andere neurodegenerative Erkrankungen.

Quelle: https://www.thelancet.com/journals/lanpub/article/PIIS2468-2667(23)00027-0/fulltext

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Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin