In älteren Studien aus China und den USA wurde über eine bis 14% geringere Gesamtsterblichkeit berichtet, wenn die Mahlzeiten scharf gewürzt wurden.
Eine italienische Forschergruppe untersuchte nun in einer retrospektiven Assoziationsstudie 22811 Erwachsene aus der süditalienischen Region Molise, sie wurden nach ihren Essgewohnheiten befragt und dann über 8 Jahre nachverfolgt. Besonderes Augenmerk wurde auf diejenigen gerichtet, die ihr Essen regelmäßig mit Chilipulver würzten (23,4% der Teilnehmer), im Vergleich mit denen, die selten oder nie ihr Essen scharf würzten ( 33,7% der Teilnehmer).
Die Autoren berichten über eine um 23% geringere Gesamtsterblichkeit bei den Teilnehmern, die scharf würzten, deren kardiovaskuläre (Herz und Gefäße betreffend) Sterblichkeit lag um 34% niedriger, die zerebrovaskuläre (Blutgefäße des Gehirns betreffend) sogar um 61%. Das Risiko einer ischämischen Herzerkrankung (Durchblutungsstörung des Herzens) reduzierte sich um 44%.
Andere Einflußfaktoren wie Alter, Geschlecht oder mediterrane Ernährungsweise waren bei der Auswertung "herausgerechnet" worden.
Auf die Krebssterblichkeit hatten die Chilischoten keinen Einfluß.
Aus anderen Studien sind die entzündungshemmende Wirkung des Capsicains (Wirkstoff der Chilischote) sowie günstige Effekte auf das Herzkreislaufsystem und auf Stoffwechselvorgänge bekannt.
Zur Bestätigung der aktuellen Ergebnisse werden prospektive Interventionsstudien folgen müssen.
Fazit: Regelmäßiges Würzen mit Chilipfeffer könnte das Herzkreislaufrisiko senken
Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31856971/
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Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin